Was bisher geschah

Nach 5 Monaten mehr oder minder intensiver Suche nach einem Objekt für unsere Kaffeebar in Frankfurt ein Blick zurück, was Sie bisher auf diesem Sendeplatz verpasst haben. 😉

Lagen
Entdecke Deine Stadt! Zunächst hatten wir lediglich die “Klassiker” Frankfurts auf dem Schirm – Innenstadtbereich, Berger, Leipziger und Schweizer Straße. Das hat sich geändert; interessante Objekte finden sich auch an Ecken, die zumindest uns nicht wirklich präsent waren. Weiterhin keinen Zugang finden wir zu  den “Neubauvierteln” wie Deutschherrenufer oder Westhafen. Was vom Europaviertel zu halten ist, vermögen wir noch nicht einzuschätzen.

Ablösen
Wunschkonzert! Eine neue Gastronomieeinrichtung ist teuer, einmal in Gebrauch genommen ist sie nicht mehr viel wert. Der Wert des “laufenden Geschäftsbetriebs” als Goodwill für Bestandsgeschäft erscheint regelmäßig zu hoch. Ganz skurril wird es, wenn erfolglose Investitionen auf den nachfolgenden Pächter abgeschoben werden sollen: Wir hatten ein Objekt im Gespräch, bei dem der aktuelle Pächter sechs Monate zuvor rund TEUR 120 in seine italienische Gastronomie gesteckt hat, dann feststellte, dass der Laden und sein Konzept auf Grund etablierter Konkurrenz nicht läuft – und diese Summe jetzt als Ablöse fordert. Jemand zuhause? Wenn ich den ganzen Laden übernehme, übernehme ich auch das Konzept und damit in diesem Fall das Scheitern. Wenn ich jedoch das Konzept ändere, werden wesentliche Teile des Investars für mich wertlos – die Theke ist beispielsweise immer fällig für einen Totalumbau, und auch der Pastakocher bringt mir wenig, wenn ich nicht wieder “auf Italiener” mache. Versuchen kann man es ja mal.

Die Ablöseforderungen sind mit ein Grund, warum einige Objekte wie Blei in den Regalen der Internetbörsen liegen. Es dürfte nicht zu viele Personen / Unternehmen geben, die Liquidität in eine Ablöse fliessen lassen: Wenn Mittel für Investitionen vorhanden sind, dann zur Umsetzung eines individuellen Konzepts. Die Gastraumeinrichtung vom Vorpächter ist da eher hinderlich. Personen, die sich eine Existenz aufbauen wollen und für die das Inventar hilfreich wäre, verfügen eventuell nicht im erforderlichen Maß über die notwendigen Mittel. Und das Interesse der Banken zur Finanzierung einer Existenzgründung in der Gastronomie dürfte gegen minus unendlich tendieren.

Makler
Unbefriedigend! Unsere bisherigen Erfahrungen mit Maklern sind desillusionierend: Mäßig professionell, unzuverlässig oder geldfixiert. Meistens alles miteinander kombiniert.

Aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben – vielleicht kommt ja doch noch ein Maklerunternehmen des Weges, das ordentliche Arbeit leistet und ein gutes Objekt auftut. Dann können diese Dienstleistungen wirklich hilfreich sein. Also: Melden, bitte.

Wir selbst
Vor der eigenen Haustür kehren! In manchen Dingen waren wir geradezu erschreckend naiv. Mit der Erfahrung nimmt der Naivitätsgrad freundlicher Weise ab.  Das Ausblenden von Warnsignalen, wenn das “haben wollen” einsetzt, ist allerdings nach wie vor vorhanden und potentiell gefährlich. Gier frißt Hirn.

Weiterhin professionalisieren wir das ganze Unterfangen zunehmend und stellen es auf eine immer breiter werdende Informationsbasis: Die Gespräche mit und Einschätzungen von Gastronomen, Verbänden, Rechtsanwältin und Steuerberater, Nachbarn, Passanten, Freunden und Famile sind sehr zeitintensiv, helfen jedoch erheblich weiter. Manche Dinge möchte man zwar nicht wirklich wissen (Regulierungswut und Verordnungsdickicht), aber “Versuch macht kluch” wäre hier fahrlässig.

Dann fragen wir uns immer öfter, ob unsere Vorstellungen am richtigen Leben vorbeigehen. Ja und nein: Natürlich wäre es einfacher, die Unzufriedenheit mit beispielsweise einem Makler zu ignorieren oder das Blabla mancher Pächter nicht zu hinterfragen und für bare Münze zu nehmen.  Aber am Ende tragen wir das Risiko, dass sich das Vorhaben rechnet und nicht in ein finanzielles Fiasko ausartet – das verkennen manche am Prozess Beteiligte gerne. Und außerdem: Wer will es schon einfach haben, wenn es auch kompliziert geht? 🙂

In diesem Sinne geniessen wir jetzt einfach den Frühling, ziehen durch die Stadt und suchen dabei weiter!

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